Zahnfleischtaschen: Parodontitis entwickelt sich meist unbemerkt

Am 12. Mai ist europäischer Tag der Parodontologie. Bei der entzündlichen Erkrankung Parodontitis besteht Aufklärungsbedarf in Deutschland.

Die meisten Menschen wissen nicht genau, was eine Parodontitis ist, wie sie sich bemerkbar macht und was man dagegen tun kann. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Dennoch sind viele Erwachsene von dieser Entzündung des zahntragenden Gewebes mit Ausbildung von Zahnfleischtaschen betroffen. Erste Krankheitsanzeichen wie Zahnfleischbluten, Mundgeruch oder Geschmacksveränderungen sollten ernst genommen werden. Langfristig kann ohne Behandlung Zahnverlust drohen.

Eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) zeigt, dass ein zu geringer Anteil der Menschen in Deutschland weiß, was eine Parodontitis ist. Neben Karies ist die Parodontitis jedoch eine der wesentlichen Erkrankungen im Mundraum. So sind laut Fünfter Deutscher Mundgesundheitsstudie (DMS V) 50 Prozent der Erwachsenen von einer moderaten oder schweren Parodontitis betroffen. In der Gruppe der jüngeren Senioren (65 – 74 Jahre) sind dies fast zwei Drittel. Bei den älteren Senioren (75 – 100 Jahre) weisen sogar neun von zehn Menschen eine moderate oder schwere Parodontitis auf.

Ohne Behandlung der Parodontitis droht Zahnverlust
Parodontitis ist eine Entzündung des zahntragenden Gewebes, also des Zahnhalteapparats. „Sie beginnt meist unbemerkt schon im jungen Erwachsenenalter und schreitet ohne Behandlung in der Regel schmerzlos langsam fort. Von den Betroffenen bleibt sie daher häufig über lange Jahre unbemerkt“, erläutert Dr. med. dent. Sonja Derman, Oberärztin an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Uniklinik Köln und DG PARO-Spezialistin für Parodontologie. Das Gefährliche: Ohne Behandlung kann es zu Zahnfleischtaschen, freiliegenden Zahnhälsen, Blutungen, Mundgeruch und lockeren Zähnen bis hin zum Zahnverlust kommen. Bei Erwachsenen ab dem 50. Lebensjahr ist die Parodontitis, früher auch Parodontose genannt, die Hauptursache dafür, dass Zähne verloren gehen.

Bluten des Zahnfleischs und Mundgeruch ernst nehmen
Am Anfang einer Parodontitis steht immer eine Zahnfleischentzündung, also eine sogenannte Gingivitis. Die typischen Symptome dieser Entzündung des Zahnfleischs sind Zahnfleischbluten, Schwellungen und Rötungen des Zahnfleischs. Die Symptome sollten Betroffene ernst nehmen und sich nicht scheuen, ihre Zahnärztin oder ihren Zahnarzt darauf anzusprechen. So kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt bei den Kontrollterminen zweimal im Jahr mögliche Symptome abklären und bei Bedarf der Erkrankung frühzeitig gegensteuern.

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Bakterien lösen Entzündung des Zahnfleischs aus
Verantwortlich für das entzündete Zahnfleisch sind Bakterien, die auf der Oberfläche von Zähnen, am Rand des Zahnfleischs und in den Zahnzwischenräumen als Beläge (Plaque) anhaften. Werden die bakteriellen Beläge nicht regelmäßig durch die tägliche Mundhygiene entfernt, nimmt die Menge der Bakterien zu. Die Zusammensetzung der Bakterien im Mund verschiebt sich zugunsten von krankmachenden Bakterien. Auch entsteht aus zunächst weichem Zahnbelag durch die Einlagerung von Mineralien harter Zahnstein. Zahnstein kann von Patienten nicht mehr selbst, sondern nur in der Zahnarztpraxis entfernt werden.

Zahnfleischtaschen entwickeln sich aus Zahnfleischentzündung
Besteht die Zahnfleischentzündung längere Zeit, kann die Zahnfleischentzündung in eine Parodontitis übergehen. Ohne Behandlung löst sich das Zahnfleisch von der Zahnoberfläche und es bildet sich ein Spalt zwischen Zahnfleisch und Zahn. Die zunächst oberflächliche Entzündung dringt in die Tiefe und führt zum Abbau von Gewebe, das den Zahn hält (Zahnhalteapparat wie Zahnknochen und Zahnhaltefasern). Eine sogenannte Zahnfleischtasche entsteht und damit eine Parodontitis. Das Zahnfleisch kann durch die chronische Entzündung weiter anschwellen. Die Höhe des Rands des Zahnfleischs bleibt am Beginn der parodontalen Erkrankung unverändert. Mit dem Fortschreiten der Parodontitis liegen zunehmend die Zahnhälse frei. „Das Gewebe ist also von innen entzündet. Bei Patienten mit einer mittelschweren Parodontitis ist die Wundfläche fast so groß wie eine Handinnenfläche“, so Derman.

Bei weiterem Fortschreiten des Knochenabbaus fehlt dem Zahn zunehmend Halt. Er lockert sich immer mehr und kann schließlich ausfallen oder muss entfernt werden. Die entzündeten Zahnfleischtaschen sind in fortgeschrittenem Stadium zudem ein Reservoir für krankmachende Bakterien und können Schmerzen oder Abszesse auslösen. Aus den Zahnfleischtaschen heraus können die Erreger auch weiter in die Blutbahn des Körpers gelangen und das Risiko für andere Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rheuma erhöhen. Eine Parodontitis mit Ausbildung von Zahnfleischtaschen bedarf daher immer einer zahnärztlichen Behandlung.

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